Fast Dreiviertel aller Diabetespatienten leidet unter Hautproblemen. Bei einigen sind die Veränderungen der Haut sogar das erste Indiz für einen entstehenden Diabetes, bei anderen kommt es erst im Laufe der Erkrankung zu Hautkrankheiten. Die Ursache für eine Hauterkrankung ist bei den meisten Veränderungen das Ungleichgewicht des Zuckerstoffwechsels, wobei bei Typ-1-Patienten häufiger autoimmunbedingte Hauterkrankungen entstehen, bei Menschen mit Typ-2-Diabetes eher Infektionen der Haut.
Entsteht Diabetes, werden auch die kleinen und großen Blutgefäße in der Haut von der Überzuckerung beeinflusst. Wird Diabetes erst spät oder gar nicht diagnostiziert, kann das fortlaufende Ungleichgewicht zu einer Schädigung dieser Gefäße führen. Medizinisch wird diese endgültige Schädigung als Mikro- oder Makroangiopathie bezeichnet, je nachdem, ob die kleinen (Mikroangiopathie) oder die großen Gefäße (Makroangiopathie) betroffen sind.
Symptome einer beginnenden Makroangiopathie sind z. B. Hauttrockenheit, starker Juckreiz, Dünnerwerden der Haut, Haarverlust und Veränderungen an den Nägeln. Auch starkes Schwitzen ist eine häufige Nebenwirkung bei Veränderungen der Haut, mehr als ein Drittel der Patienten klagt über diese Begleiterscheinung.
Die Überzuckerung der Zellen kann auf Dauer auch die Nerven schädigen, es kommt zu einer sogenannten Neuropathie. Dies diabetische Neuropathie kann eine weitere Ursache für Hautprobleme bei Diabetes sein. Durchblutungsstörungen und Veränderungen im Bindegewebe gehen oft mit dieser Nervenschädigung einher und beeinträchtigen die Wundheilung der Haut.
Ist die Schutzbarriere und damit auch die natürliche Wundheilung gestört, kann es zu Rissen und offenen Stellen in der Haut kommen. Bakterien und Viren können ungehindert eindringen und Infektionen und Entzündungen verursachen. Auch Pilzerkrankungen sind ein häufiges Indiz von Diabetes, insbesondere der sogenannte Hefepilz Candida. Dieser Pilz kann sich am ganzen Körper und auch den Schleimhäuten zeigen.
Als Folge von Diabetes können weitere spezifische Hauterkrankungen auftreten, die teilweise durch eine Schwächung des Immunsystems verursacht werden oder sich als Vorbote für den Diabetes zeigen. Die bekanntesten sind:
Als Folge einer jahrelangen Insulintherapie mit Injektionsnadeln kann es zur Verkümmerung des Unterhautfettgewebes an der Einstichstelle kommen, was sich als Delle in der Haut zeigt. In seltenen Fällen ist die Ursache für Hautprobleme eine allergische Reaktionen gegen Diabetesmedikamente, die sich in Form von juckenden Stellen oder Knötchen bemerkbar machen.
Sabrina Mandel