Für Menschen mit Diabetes sollte die ausgiebige Fußpflege zum täglichen Pflegeritual gehören, denn insbesondere die Füße unterliegen tagtäglich einer besonderen Beanspruchung. Während eine Druckstelle, eine Blase oder auch ein eingewachsener Zehennagel bei einem gesunden Menschen meist nur kurzfristig ein Problem darstellt, können diese kleinen Wunden bei einem Diabetiker nachhaltige Auswirkungen haben.
Die kleinen Blutgefäße bilden stetig neue Zellen. Dieser Prozess ist bei der Heilung von Wunden unabdingbar, denn so sorgt der Körper selbst für den Abtransport von Schmutzpartikeln und reinigt die Wunde von innen. Bei Diabetes ist diese wichtige Funktion der kleinen Blutgefäße sehr häufig gestört und es kommt zu Minderdurchblutungen. Diese diabetesbedingten Durchblutungsstörungen ziehen eine höhere Anfälligkeit für Wunden nach sich. Diabetiker entwickeln weit häufiger Abschürfungen, Risse und andere kleine Verletzungen, die zu Entzündungen und Infektionen führen können.
Um dem schlimmsten Ausmaß einer chronischen Wunde an den Füßen, dem sogenannten diabetischen Fußsyndrom, vorzubeugen, sollte der täglichen Fußpflege besondere Beachtung zukommen. Wenn man nicht täglich duscht, sollten zumindest die Füße einmal am Tag gereinigt werden. Dies kann mit einem Waschlappen oder anhand eines kurzen Fußbades (maximal drei Minuten) erfolgen. Die Temperatur des Wassers sollte 35 °C nicht überschreiten und ist bestenfalls mit einem Thermometer zu überprüfen. Fortgeschrittene Nervenschädigungen an den Füßen könnten dafür sorgen, dass der Patient zu heißes Wasser nicht mehr realisiert und es zu Verbrennungen kommt.
Bei Diabetes sollte die Reinigung der Füße und Zehen am besten durch pH-neutrale Waschlotionen, medizinische Öl-in-Wasser-Emulsionen oder rückfettende Duschbäder und -öle mit Lipiden und/oder Urea erfolgen. Auch bei der Fußpflege gilt: Vorsicht bei Konservierungsmitteln, Farb- und Geruchsstoffen.
Die gereinigte Haut wird anschließend mit einem sauberen Handtuch sanft abgetupft, wobei den Zwischenräumen der Zehen besondere Beachtung zukommen sollte, da sonst eine erhöhte Gefahr für Pilzinfektionen besteht. Zur Fußpflege bei Diabetes sollten feuchtigkeitsspendende Cremes, Lotionen oder Schäume verwendet werden. Beim Abtrocknen und Eincremen sollte die Haut auf kleine Verletzungen, Risse oder Abschürfungen untersucht werden. Für die Fußsohlen eignet sich ein Handspiegel. Für die richtige Pflege der Füße können Diabetiker auch einmal monatlich eine professionelle, medizinische Fußpflege durchführen lassen.
Um Verletzungen und Infektion an den Füßen vorzubeugen, sollen Diabetiker ein paar Dinge beachten:
Sabrina Mandel